Also, den Gauck kann ich auch nicht leiden, ich halte ihn für einen eitlen selbstgerechten Schwätzer.
Aber niemand kann uns unsere Gefühle verbieten, und ein Bundespräsident kann den Menschen in Deutschland überhaupt nichts verbieten. Und so blöd ist der Gauck nun auch wieder nicht, dass er das nicht weiß.
Ich glaub, wir müssen erst mal klären, was das Wort "Hass" überhaupt bedeutet.
Hass ist ein starkes negatives Gefühl, das sich gegen Lebewesen richtet, im allgemeinen einen Menschen oder eine ganze Gruppe. Ein Gefühl, das andauert.
Zum Hass gehört, dass man dem/der/denen, den/die man hasst, Schaden zufügen will. ihn/sie zerstören will.
Hass ist das Gegenteil von Liebe.
Hass ist also destruktiv, zerstörerisch.
Wenn der Gauck sagt, dass Hass als Konfliktlösung nicht geduldet werden darf, meint er in Wirklichkeit nicht Hass, sondern Gewalt. Der kann sich nur nicht so präzise ausdrücken.
Gewalt ist ausgelebter Hass. Wenn jemand sagt, dass Gewalt kein Mittel der Konfliktlösung sein darf, dann ist das eine triviale zivilisatorische Erkenntnis. Der Gauck versucht nur, das so zu sagen, dass keiner merkt, wie banal das eigentlich ist.
Wie gesagt, Emotionen kann man nicht verbieten. Jede Emotion ist also erlaubt, es ist aber verboten, anderen Schaden zuzufügen oder andere umzubringen, ob nun aus Hass oder anderen Gründen.
Wir alle fühlen ab und zu Hass und Frustration... und es ist genau, wie Du sagst: Es kommt drauf an, was man draus macht. Und ich find auch: man muss sich überlegen, wo der viele Hass herkommt. Und ich geb Dir auch recht, dass hier nur an den Symptomen was gemacht wird, und die Probleme werden immer schlimmer. Meiner Meinung nach ist das eine Folge der Politik in Deutschland.
Aber ich glaube, wenn man vor die Wahl gestellt wäre, ob die Gesellschaft von Hass oder von Liebe bestimmt ist, werden gesunde Menschen wie Du und ich immer die Liebe wählen. Also lasst uns doch gemeinsam dafür arbeiten, dass wieder mehr Liebe herrscht in Deutschland. Dann werden Hass und Frustration ganz von selbst weniger werden.
Dazu müssen wir, meiner Meinung nach, nur unsere Politiker auswechseln. Gegen welche, für die nicht das Geld oder die Wirtschaft im Mittelpunkt stehen, sondern wir, die Menschen.
Das können wir.
Denn Demokratie heißt Volksherrschaft,
...und WIR sind das Volk.
Wir müssen nur aufwachen.
Übrigens, die offizielle Reaktion des norwegischen Staates auf den Massenmörder war: "Wir werden dem begegnen mit mehr Offenheit, mehr Demokratie und mehr Liebe."
Love and Peace
Nachtrag: Ich glaub, Du meinst gar nicht Hass, Du meinst Frustration und Aggression.
Du vermischst ein paar Begriffe.
Hass ist eine Emotion. Kommunikation ist eine Tätigkeit bzw. ein Vorgang. Hass kann also nicht Kommunikation sein, Du kannst lediglich Deinen Hass kommunizieren.
Der Staat hat bei uns das Monopol auf Gewalt. Die Polizei ist das staatliche Organ, das diese ausüben darf. Dabei geht es aber nicht um die Lösung von Konflikten, sondern darum, Verbrecher festzunehmen oder Bürger, Politiker oder auch Castortransporte zu schützen. Das wird auch von Politikern missbraucht... Aber wenn die Polizei Gewalt ausüben darf, dann handelt es sich um eine Ausnahmesituation. Sie darf es nicht ohne Begründung tun, und wer als Polizist Gewalt ausüben würde mit der Begründung "Hass", der wäre seinen Job auf der Stelle los.
Und wenn jemand Antibiotika einsetzt, um zum Beispiel den Bazillus abzutöten, der gerade dabei ist, ihn selbst zu töten, dann hat das auch nichts mit Hass oder Gewaltanwendung zu tun... Auch wenn dabei Milliarden kleinste Lebewesen umkommen, ist das nur Selbstverteidigung und damit nicht Destruktion, sondern konstruktiv.